SCK an der Jugend Olympiade in Südkorea vertreten

Auf einen Sprung in Südkorea

Mit guten Resultaten, vielen neuen Eindrücken und spannenden Erlebnissen sind die drei Nordisch Kombinierer vom SC Kandersteg wieder zurück in Europa.

Letzte Woche durften Finn und Noé Kempf und Giulia Belz vom SC Kandersteg, an den 4. Olympischen Jugend-Winterspielen (Youth Olympic Games YOG) in Gangwon Südkorea teilnehmen.  Die gesamte Schweizer Delegation bestand aus 71 Athletinnen und Athleten im Alter zwischen 15 und 18 Jahren. 11 der 15 Sportarten fanden mit Schweizerbeteiligung statt.  

Geburtstagsfeier über den Wolken

Die Anreise von der Schweiz ins Olympische Dorf in Gangwon dauerte rund 28 Stunden. Auf dem Hinflug von Zürich via Frankfurt nach Südkorea konnte Finn Kempf seinen 18. Geburtstag feiern. Ein spezielles Gefühl so hoch oben über den Wolken nahe der Datumsgrenze.

In der Unterkunft im Olympischen Dorf waren die Nordisch Kombinierer/In auf derselben Etage wie die anderen Schweizer Sportler/Innen untergebracht. Sie teilten sich die Zimmer mit Langläufern und Freestylern.

Nicht jeder hatte Zutritt zum Olympischen Dorf. Alle, die hinein wollten, mussten sich ausweisen und wurden überprüft, ähnlich dem Flughafenzoll.

Der Trainer, Urs Niedhart, erzählte, dass die Organisation top gewesen sei und die vielen Volunteers immer sehr hilfsbereit und freundlich gewesen seien. In der zentralen Kantine wurde europäische Kost serviert und zwar ab 5:30 Uhr morgens bis abends um 22:00 Uhr.

Olympiaschanze von 2018

Die Sportstätten, Langlaufloipen und Skisprungschanzen waren in Pyeong Chang. Diese waren vom Olympischen Dorf aus in ungefähr einer dreiviertel Stunde mit Shuttlebussen erreichbar.

Der Sprungwettkampf fand auf der Olympiaschanze HS108 statt. Diese war extra für die Olympischen Winterspielen von 2018 errichtet worden. Da Skispringen in Südkorea nicht besonders populär ist, wird diese allerdings nur sehr selten benutzt. Was man, gemäss Niedhart, auch hier und da sehen konnte. Die Vorspringer wurden alle aus Japan eingeflogen.

Giulia, Finn und Noé zeigten gute und solide Wettkämpfe. Bei den Frauen waren 21 Athletinnen und bei den Herren 30 Athleten am Start. Das Niveau war allgemein sehr hoch, waren doch recht routinierte und erfahrene Athletinnen und Athleten am Start. Die Siegerin bei den Damen, Minja Korhonen (Fin), ist beispielsweise bereits im Weltcup unterwegs und rangiert dort auf Zwischenrang drei.

Finn lieferte einen tollen Probedurchgang, konnte diesen aber im Wettkampf nicht ganz wiederholen. Nach dem Springen lag er dennoch auf dem guten Zwischenrang 9. Im anschliessenden Langlauf konnte er dank solider Leistung noch einen Rang gutmachen und erreichte den tollen 8. Schlussrang.
Sein Bruder Noé (Jg. 08) gehörte zu den jüngsten Teilnehmern. Er war nach dem Skispringen auf Platz 24 und konnte sich dann im Langlauf auf der 6km langen Strecke mit der 9. Besten Laufzeit noch um 4 Plätze verbessern, so dass er am Schluss den 20. Platz erreichte. Von den 6 Teilnehmern mit Jahrgang 2008 war Noé der Bestklassierte.

Giulia konnte ihren besten Sprung am Wettkampftag zeigen; da sie erst seit rund einem Jahr auf diesen Schanzengrössen trainiert, fehlte ihr aktuell noch ein wenig die Erfahrung und Routine, um mit den Besten Springerinnen mitzuhalten.  Nach dem Sprungwettkampf lag sie auf Zwischenrang 18. Im Langlauf konnte sie sich dank 5 bester Laufzeit auf der 4 km Runde noch um einen Rang verbessern.

Skier von Kandersteger präpariert

Die Langlaufskis der Schweizer Delegation wurden vom Kandersteger Sascha Prentler, BOSV Trainer Langlauf, präpariert. Er war in Südkorea verantwortlich für die Langlaufskier der Kombinierer, Biathleten und Langläufer. Die Sprungskis haben die Athlet/Innen selber gewachst. Nach allen Wettkämpfen wurden die Skier eingesammelt und auf Fluor Rückstände getestet. Seit der Saison 2023/2024 ist Wachs mit Fluor verboten. Da die Schneekonsistenz in Südkorea etwas mehliger ist als bei uns in Europa, musste sich Sascha anpassen, hat aber einen guten Job gemacht.

Die Kombinierer/In hatten Wetterglück. In der Woche, als sie in Gangwon waren, war es immer sonnig und nicht zu kalt. Auch der Wind war während der Sprungwettbewerbe nicht zu stark, so dass jederzeit faire Bedingungen herrschten.

Weiter an der Junioren WM

Für die drei Kombinierer/In und ihren Trainer Urs Niedhart war es eine tolle und erlebnisreiche Zeit. Leider blieb neben Training und Wettkampf nicht mehr viel Zeit, um sich die Gegend anzuschauen.

Finn, Noé und Giulia sind gleich am Tag nach ihrer Rückkehr in die Schweiz weiter nach Österreich gereist. Alle drei besuchen dort das Schigymnasium in Stams. Für Finn geht es schon kommende Woche mit Wettkämpfen weiter. Er startet in Planica (Slowenien) an der Junioren WM.

Susanna Studer, Frutigländer 6.2.2024